Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: J. Rumbach

2014 übergab der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner eine Reliquie des hl. Papstes Johannes Pauls II. dem Kölner Dom. Sie war in einer etwa 40 cm hohen Silberstatuette des Heiligen gefasst, die von dem Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim gestaltet wurde. Bei der Reliquie handelte es sich um ein Stück Stoff mit einem Blutstropfen des 2005 verstorbenen Papstes. Nachdem die Reliquie im Juni 2016 gestohlen wurde, konnte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki dem Dom eine gleichartige Reliquie übergeben, die er vom Krakauer Erzbischof Stanisław Kardinal Dziwisz erhalten hatte. Das Textil ist in einer kleinen Glaskapsel gefasst, die wie die frühere Reliquie im Sockel der Reliquienstatue eingelassen ist. Um einen erneuten Diebstahl zu verhindern, wurde die Befestigung von Reliquie und Reliquiar deutlich verbessert.

Gleichzeitig fand auch der Verehrungsort im Nordquerhaus eine künstlerische Gestaltung. Hierfür konnte der Kölner Bildhauer Matthias Heiermann gewonnen werden. Das Reliquiar wird nun von drei segmentförmigen Glasscheiben hinterfangen, die sich harmonisch in das neugotische Blendmaßwerk der Rückwand einpassen. Die Glasscheiben sind in päpstlichem Weiß mit dem zentralen Satz aus der Antrittspredigt Johannes Pauls II. bedruckt. Die programmatische Predigt hatte der Papst kurz nach seiner Wahl am 22. Oktober 1978 auf dem Petersplatz gehalten. Die zentralen Worte, die er den zahllosen Gläubigen damals zurief, stehen als Botschaft gleichsam für sein gesamtes Pontifikat: »Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!«. Der Text ist auf den Tafeln in 14 verschiedenen Sprachen wiedergegeben.
Matthias Deml, Kunsthistoriker

Detailansichten
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: M. Unkelbach
Papstreliquie