Dreikönigenschrein
Der Schrein der Heiligen Drei Könige ist das größte, künstlerisch bedeutendste und inhaltlich anspruchsvollste Reliquiar des Mittelalters.
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk

Die linke Langseite zeigt in der unteren Reihe sechs Propheten und in der Mitte König Salomo, oben sechs Apostel und einen Seraph. Die verlorenen Bildzyklen der Dachflächen (unten Leben Christi, oben Szenen der Apokalypse) sind heute durch Ornamentfelder ersetzt. Die Propheten tragen Bücher oder Schriftrollen in Händen, die Apostel Kirchenmodelle, die auf die von ihnen gegründeten Ortskirchen hinweisen. Die Übereinanderordnung von Propheten und Aposteln soll zeigen, daß das Neue Testament auf dem Alten Testament aufbaut und dieses vollendet. Die Propheten sind die frühesten Figuren am Schrein. Sie wurden um 1190 in der Werkstatt des Nikolaus von Verdun geschaffen.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Detailansichten
Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Prophet Amos

Die Propheten der Salomoseite wurden um 1190 von der Werkstatt des maasländischen Goldschmiedes Nikolaus von Verdun, eines der bedeutendsten Künstler des abendländischen Mittelalters, geschaffen. Emaillierte Kleeblattarkaden auf ebenso reich emaillierten Säulen bilden den Handlungsraum für die visionären Seher des Alten Testamentes. In der dynamischen, bewegten Körperhaltung, der Betonung des Körpers unter den reich modellierten Gewändern und der individuellen, ausdrucksstarken Gestaltung der Köpfe werden Vorbilder der römischen Antike spürbar. Der Stil dieser Figuren hat selbst die Monumentalskulptur der gotischen Kathedralen beeinflußt.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Prophet Habakuk

Die Propheten der Salomoseite wurden um 1190 von der Werkstatt des maasländischen Goldschmiedes Nikolaus von Verdun, eines der bedeutendsten Künstler des abendländischen Mittelalters, geschaffen. Emaillierte Kleeblattarkaden auf ebenso reich emaillierten Säulen bilden den Handlungsraum für die visionären Seher des Alten Testamentes. In der dynamischen, bewegten Körperhaltung, der Betonung des Körpers unter den reich modellierten Gewändern und der individuellen, ausdrucksstarken Gestaltung der Köpfe werden Vorbilder der römischen Antike spürbar. Der Stil dieser Figuren hat selbst die Monumentalskulptur der gotischen Kathedralen beeinflußt.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Apostel Judas Thaddäus

Die Apostel und der Seraph (Engel) der Salomonseite wurden von einer Kölner Werkstatt in der Nachfolge des Nikolaus von Verdun um 1200 geschaffen. Gegenüber den um 1190 entstandenen Propheten wirken sie ruhiger und in der Haltung frontal auf den Betrachter ausgerichtet. Die ausdrucksstarke, individuelle Gestaltung der Propheten des Nikolaus von Verdun ist einer starreren, schematischeren Stilsprache gewichen, die dem um 1200 in ganz Europa verbreiteten romanischen Stil entspricht. Der Apostel hält in einer Hand ein von byzantinischer Architektur dieser Zeit inspiriertes Kirchenmodell, das die von ihm gegründete Ortskirche symbolisiert.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Judas Thaddäus
Der Apostel Judas Thaddäus wird oft mit dem Verräter Judas verwechselt. Nach einer Legende soll er zusammen mit Simon Zelotes in Syrien, Mesopotamien und Persien gewirkt haben und dort schließlich von Magiern ermordet worden sein.

Er wird mit Keule, Steinen, Hellebarde oder Buch dargestellt.
Fest: 28. Oktober
 

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Apostel Johannes

Die Apostel und der Seraph (Engel) der Salomonseite wurden von einer Kölner Werkstatt in der Nachfolge des Nikolaus von Verdun um 1200 geschaffen. Gegenüber den um 1190 entstandenen Propheten wirken sie ruhiger und in der Haltung frontal auf den Betrachter ausgerichtet. Die ausdrucksstarke, individuelle Gestaltung der Propheten des Nikolaus von Verdun ist einer starreren, schematischeren Stilsprache gewichen, die dem um 1200 in ganz Europa verbreiteten romanischen Stil entspricht. Der Apostel hält in einer Hand ein von byzantinischer Architektur dieser Zeit inspiriertes Kirchenmodell, das die von ihm gegründete Ortskirche symbolisiert.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Johannes
Der Lieblingsapostel Jesu und Verfasser des vierten Evangeliums ist der einzige Apostel, der trotz mehrerer Mordversuche um 101 eines natürlichen Todes starb. Ein Kessel mit siedendem Öl, in den der Christenverfolger Kaiser Domitian ihn werfen ließ, verwandelte sich nach der Legende in ein erfrischendes Bad, dem Johannes gestärkt entstieg. Seine berühmte 'Apokalypse' schrieb er in der folgenden Verbannung auf der Insel Patmos, sein Evangelium nach dem Tode Domitians in Ephesus in Freiheit.

Auf Darstellungen hat er als Attribute Ölkessel, Kelch mit Schlange, Schreibfeder, Buch und Adler bei sich.
Fest: 27. Dezember

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Foto: Matz und Schenk
Seraphim

Die Apostel und der Seraph (Engel) der Salomonseite wurden von einer Kölner Werkstatt in der Nachfolge des Nikolaus von Verdun um 1200 geschaffen. Gegenüber den um 1190 entstandenen Propheten wirken sie ruhiger und in der Haltung frontal auf den Betrachter ausgerichtet. Die ausdrucksstarke, individuelle Gestaltung der Propheten des Nikolaus von Verdun ist einer starreren, schematischeren Formensprache gewichen, die dem um 1200 in ganz Europa verbreiteten romanischen Stil entspricht.
Dr. Rolf Lauer, Kunsthistoriker

Prophet Amos
Prophet Habakuk
Apostel Judas Thaddäus
Apostel Johannes
Seraphim