Die monumentale, ungefaßte Eichenholzplastik des hl. Michael wurde als Totengedenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges durch den Kölner Bildhauer Georg Grasegger geschaffen und kam 1920 in den Dom. Die überlebensgroße Figur wird von einer hochrechteckigen Holzplatte hinterfangen, auf der zu beiden Seiten des Erzengels die Namen der im Krieg Gefallenen zu lesen sind. Der hl. Michael ist hier als Drachentöter, als Bezwinger des Bösen dargestellt, und trägt Schwert und Schild. Unter seinen Füßen liegt der sich windende Teufel, der beidseitig von den knienden Figuren des Dombaumeisters und des Dompropstes gerahmt wird. Der hl. Michael ist die erste moderne Plastik, die nach Fertigstellung des Domes im 19. Jahrhundert aufgestellt wurde.
Dr. Leonie Becks, Kunsthistorikerin