Der Kölner Bildhauer Heribert Neuss schuf 1665 diese naturalistisch gestaltete Statue aus braun geädertem Marmor. Die fast lebensgroße, kraftvolle Petrusfigur hält in der Rechten ein Buch, auf das er mit einer leicht pathetischen, sprechenden Gebärde seiner linken Hand weist, mit der er auch die Schlüssel umfaßt. Petrus bildet mit der Statue der Muttergottes ein Figurenpaar, das gemeinsam mit der Liegefigur des hl. Engelbert auf Betreiben des Domherrn Heinrich Mering 1665 für den Hochaltar bestellt wurde. Als Patrone des Domes wurden die Standfiguren auf den Hochaltar, die Marienfigur links und Petrus rechts, aufgestellt. Dort mußten sie 1770 dem barocken Hochaltaraufsatz weichen.
Hildegard Schäfer M.A., Kunsthistorikerin
Petrus
Der Apostel und Märtyrer starb wahrscheinlich 64 in Rom. Ursprünglich hieß er Simon und war Fischer. Jesus berief ihn zu seinem Apostel mit den Worten: 'Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen'. Später wurde Petrus zum ersten Papst der Kirche, er bewirkte zahlreiche Wunder und war ein leidenschaftlicher Prediger. Als er nach Rom kam, wurde er von Kaiser Nero gefangengenommen und zum Tode am Kreuz verurteilt. Auf seinen Wunsch wurde Petrus mit dem Kopf nach unten gekreuzigt, da er sich nicht für würdig befand, wie Jesus zu sterben. Über seinem Grab steht heute der Petersdom.
Petrus wird oft als Apostel oder Papst, dann mit dem Attribut Stab, dargestellt.
Fest: 29. Juni