1848 stiftete der Bayerische König Ludwig I. zur 600-Jahrfeier der Grundsteinlegung des gotischen Domes einen großen Glasmalereizyklus für die fünf Fenster im südlichen Seitenschiff des Kölner Domes. Entworfen und ausgeführt wurden die Glasgemälde in der Königlichen Glasmalereianstalt in München. Der König, beraten von Sulpiz Boisserée, dem spiritus rector der Domvollendung, nahm lebhaften Anteil an der Themenfindung und gestalterischen Ausarbeitung der Entwürfe, so wie er zuvor auch die Arbeiten an seiner umfangreichen Fensterstiftung für die Maria-Hilf-Kirche in der Münchner Vorstadt Au begleitet hatte. Die Kölner Domfenster, am 14. August 1848 feierlich enthüllt, gehören zum Besten, was die Glasmalerei des 19. Jahrhunderts hervorgebracht hat.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin