Das Allerheiligenfenster ist eine der ungewöhnlichsten Bildschöpfungen in der Kölner Glasmalerei des 14. Jahrhunderts. Über einem bestirnten Himmelssegment mit zwei Stifterwappen steigen neun Bögen mit Arkadenreihen auf, in denen abwechselnd Heilige und Engel stehen. Es ist ein Abbild der himmlischen Hierarchie: Unten sind seelenbegleitende Engel zu sehen, dann folgen – im Wechsel mit Engel und erkennbar an den Attributen oder der Gewandung – Märtyrerinnen, Märtyrer, Bekenner, Könige, Bischöfe, Propheten und Päpste. Im obersten Rang stehen Apostel im Wechsel mit Seraphim. Oben thronen Christus und Maria. Beide tragen eine Krone auf dem Haupt.
Dr. Ulrike Brinkmann, Kunsthistorikerin