Erleben
Domgeläut
Die Domglocken gehören zum liturgischen und kulturellen Leben des Kölner Domes.
Die größte und bekannteste Glocke im Domgeläute ist die Petersglocke, von den Kölnern liebevoll 'Der decke Pitter' genannt. Die Petersglocke erklingt an hohen kirchlichen Feiertagen und zu besonderen Anlässen.
Das Vollgeläut des Kölner Domes startet immer mit einem fünfminütigen Sologeläut der Petersglocke. Dann setzen alle anderen Glocken ihrer Größe nach von groß nach klein ein.
Nach etwa 20 Minuten haben auch alle weiteren Glocken ihren Vollklang entwickelt. Dann wird die Petersglocke ausgeschaltet. Am Ostersonntag jedoch, dem höchsten Fest der Kirche, läutet sie durch.
Das Vollgeläut endet nach etwa 30 Minuten.
Läuteordnung der Petersglocke
7. Dezember | Einläuten des Hochfestes Mariä Empfängnis • Patrozinium des Erzbistums 19:30 Uhr montags bis freitags |
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8. Dezember | Hochfest Mariä Empfängnis • Patrozinium des Erzbistums 18:10 Uhr montags bis freitags • samstags vor dem Hochamt • am 9.12. um 18:10 Uhr, statt am 8.12., wenn der 8.12. ein Sonntag ist |
24. Dezember | Einläuten des Weihnachtsfestes durch die Kölner Innenstadtkirchen 19:20 Uhr Christmette in der Heiligen Nacht 23:10 Uhr |
5. Januar | Einläuten des Hochfestes Erscheinung des Herrn 19:30 Uhr montags bis samstags • 20:00 Uhr sonntags |
6. Januar | Hochfest Erscheinung des Herrn 9:40 Uhr |
Osternacht | In der Liturgie der Osternacht (Vollgeläut zum Gloria) ca. 22:15 Uhr |
Ostersonntag | Hochfest Auferstehung des Herrn (Vollgeläut) 9:40 Uhr |
Vorabend Christi Himmelfahrt | Einläuten des Hochfestes 19:30 Uhr |
Christi Himmelfahrt | Hochfest 9:40 Uhr |
Vorabend Pfingstsonntag | Einläuten des Hochfestes 20:00 Uhr |
Pfingstsonntag | Hochfest 9:40 Uhr |
28. Juni | Einläuten des Hochfestes Hll. Peter und Paul • Patrozinium der Hohen Domkirche 19:30 Uhr montags bis samstags • 20:00 Uhr sonntags |
29. Juni | Hochfest Hll. Peter und Paul • Patrozinium der Hohen Domkirche 9:40 Uhr sonntags • 18:10 Uhr montags bis samstags |
26. September | Einläuten des Weihetages der Hohen Domkirche 19:30 Uhr montags bis samstags • 20:00 Uhr sonntags |
27. September | Weihetag der Hohen Domkirche 9:40 Uhr sonntags • 18:10 Uhr montags bis samstags |
Beim Tod des Papstes / Erzbischofs | 30 Minuten |
Bis zur Beisetzung des Papstes / Erzbischofs | täglich 12:00 bis 12:15 |
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten
Petersglocke - "Decker Pitter"
Am 30. November 1924 weihte Erzbischof Kardinal Joseph Schulte vor dem Hauptportal des Domes die Glocke auf den Namen der Dompatrons, des heiligen Petrus. Um seine Ansprache der riesigen Menschenmenge verständlich zu machen, wurden erstmals Lautsprecher eingesetzt. Da die 3,20 Meter hohe und 3,22 Meter breite Glocke nicht durch die nur 1,84 Meter breiten Türen passte, mußsste der Mittelpfeiler des Hauptportals mit der Statue der Maria ausgebaut werden. Der Transport in den Glockenstuhl in 53 Meter Höhe dauerte mehrere Wochen. An Heiligabend sollte sie zum erstem Male läuten. Als nach langem Vorschwingen endlich die ersten drei Schläge ertönten, riss das Seil der Läutemaschine, und die Glocke blieb stumm. Erst nach monatelangen Arbeiten an Klöppel und Aufhängung gelang am 10. Oktober 1925 ein erstes feierliches Geläute mit allen Domglocken.
Die Petersglocke, von den Kölnern liebevoll 'Der decke Pitter' genannt, ist mit zahlreichen Inschriften, figürlichen Darstellungen und Wappen verziert. Der bekannteste Spruch lautet:
St. Peter bin ich genannt
schütze das deutsche Land.
Geboren aus deutschem Leid
ruf ich zur Einigkeit.
Musikalisch ist die Glocke, ganz im Gegensatz zur Kaiserglocke, ein einzigartiges Meisterwerk. Ihr tiefes 'C' legt den Grund für den feierlichen C-Dur-Akkord, innerhalb dessen die Melodie 'g-a-h' der drei alten Domglocken schwingt. Nach oben wird der Akkord durch die Ursulaglocke (1862, 'c 1'), die Kapitelsglocke (1911, 'e 1') und die Aveglocke (1911, 'g 1') ergänzt. Kenner behaupten, kein anderes Geläute könne sich mit dem des Kölner Domes messen.