Chorgestühl-Nordseite

Die vom Hochaltar aus gesehen rechte Seite, die Nordseite, galt als die höherwertigere Seite des Chorgestühls.

Der Ehrenplatz am östlichen Ende der oberen Gestühlsreihe war dem Papst vorbehalten, der neben dem Deutschen König oder Kaiser ein geborenes Mitglied des Kölner Domkapitels war. Da der Papst im Mittelalter selbst niemals in dem Gestühl saß, stand in der Nische für seinen Faltstuhl ein Konsolpfeiler mit einer Figur des hl. Papstes Silvester als Stellvertreterbild. Der Kölner Dom war im Besitz einer Silvesterreliquie.
Matthias Deml, Kunsthistoriker

Mönch und Musikerin
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Der Wangenzwickel ist gefüllt mit der Darstellung einer sitzenden Musikerin. Die junge Frau spielt unter einer Vorhangdraperie auf einer Geige. Zu ihren Füßen sitzt, als Knauf, ein Mönch, der in einem Buch liest. Für diese Szene existieren zwei Interpretationen. Es könnte sich um eine Personifikation der Musik handeln, die kombiniert ist mit einem Mönch, der Noten liest. Eine andere Deutung ist unter Berücksichtigung der östlichen Wangenhälfte, auf der die Musik und die Grammatik der sieben 'artes liberales' wiedergegeben sind, möglich. In diesem Fall würde es sich um die Ausführung von zwei dieser artes - also Lesen und Musizieren - handeln.
Dr. Marc Steinmann, Kunsthistoriker

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KulturstiftungDombau Verein