Bereits die Erzbischöfe des 1821 wiederbegründeten Erzbistums wurden in einer gemeinsamen Bischofsgruft unter dem Binnenchor des Domes bestattet, die wie die ältere Wittelsbachergruft unter der Achskapelle nicht öffentlich zugänglich war. Erst in Folge der archäologischen Ausgrabungen nach dem Zweiten Weltkrieg entstand der Wunsch, die Grabungen unter dem Dom mit der Errichtung einer neuen Grablege für die Erzbischöfe zu verbinden. So entstanden zwischen 1959 und 1968 nach Plänen von Dombaumeister Willy Weyres die Krypta unter dem Domchor und die sich an diese anschließende Grablege der Erzbischöfe. Die Gruft schließt sich nach Osten als schmaler Korridor an das Mittelschiff der Krypta an. Sie ist von dieser aus einsehbar, aber durch ein schmiedeeisernes Gitterportal verschlossen. Zu beiden Seiten des Korridors sind jeweils zwei übereinanderliegende Reihen von vier Nischengräbern eingelassen. Da man beim Bau der neuen Grablege die Gebeine der Erzbischöfe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in die neue Gruft translozierte, sind mit der Bestattung Joachim Kardinal Meisners 2017 nun elf der 16 Grabstellen belegt. Die mit Tuffsteinen vermauerten Loculi sind nach einem einheitlichen Schema mit den Wappen der Erzbischöfe, ihren Namen sowie den Daten ihrer Lebens- und Amtszeit versehen. Sie wurden von Steinmetzen der Dombauhütte vor Ort bildhauerisch eingemeißelt. Das Grab Kardinal Meisners befindet sich in der unteren Grabkammer auf der Südseite gegenüber des Grabes von Josef Kardinal Frings. Nach Osten wird die Gruft durch einen raumhohen Vorhang abgeschlossen, der den Blick in die dahinterliegenden Grabungsbereiche verdeckt, aber auch Raum für eine symbolische Deutung als Übergang in ein anderes Leben lässt.
Matthias Deml, Kunsthistoriker