Der Alte Dom -Gerograb
An das zentrale Kreisornament des Fußbodens schließt sich östlich das Grabfeld des Kölner Erzbischofs Gero (amt. 969–976) an, in dessen Mitte eine schmale Tumba an den im Boden beigesetzten Erzbischof erinnert.
Gero ist als Kaplan des Kaisers Otto I. eng mit dem Herrscherhaus verbunden. Im Jahre 971 reist er nach Konstantinopel und bringt die byzantinische Prinzessin Theophanu, eine Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes, als Braut für den Sohn Ottos des Großen (später Kaiser Otto II.) mit nach Rom. Die Vermählung der beiden führte zur Aussöhnung des oströmischen und des neu erstarkten weströmischen Kaiserreiches.
Die um 976 entstandene Deckplatte der Gerotumba schmückt ein geometrisch ornamentiertes Plattenmosaik. Es besteht aus kostbaren kleinformatigen Schmuckplättchen, z.B. aus rotem ägyptischem und grünem thessalischem Porphyr sowie aus weißem Marmor aus dem römischen Herrschaftsbereich. Die Plättchen wurden in der antiken Opus-sectile‑Technik so dicht verlegt, dass kein Fugenverlauf das Muster des kunstvollen Steinteppichs stört. Die Schmuckplatte der Tumba gehört zu den wenigen Ausstattungsstücken des Alten Domes, die in den gotischen Dom gelangten und dort bewahrt wurden. Heute ruht die Deckplatte auf einer um 1260 passend zum Chor der Kathedrale neu gefertigten gotischen Tumba des Erzbischofs Gero in der Stephanuskapelle.