Der Alte Dom -Westkrypta
In beiden Apsiden des Alten Domes befinden sich Krypten, die über seitliche Treppen zugänglich sind.
Die Westkrypta ist mit einem halbringförmigen Umgang entlang der Apsisrundung nach dem Vorbild der Alten Peterskirche in Rom als Ringkrypta angelegt. Ein zweiter stollenartiger Gang verläuft in der Längsachse der Kirche und endet an der Trennwand zur mittleren der drei Kryptakammern. Der dritte Stollengang quert die Krypta in Nord-Südrichtung und besitzt Öffnungen zu den beiden seitlichen Kammern.
Die Tonnengewölbe ruhen auf den Kryptawänden sowie auf zwei mächtigen, im Grundriss viertelkreisförmigen Pfeilern, die gleichzeitig das darüberliegende Altarpodium stützen.
Fünf Rundfenster in der Außenmauer der Apsisrundung belichten die Krypta tagsüber. In der Dämmerung, nachts oder an kirchlichen Feiertagen kann sie zusätzlich durch Öllampen und Kerzen beleuchtet werden. Die Rekonstruktion der hier gezeigten Öllampen hat karolingische Lampenreste in San Vincenzo al Volturno zum Vorbild.
Aus dem Scheitel des halbringförmigen Umgangs schaut man nach Nordosten auf ein Säulenpaar, das die Trennwand zur mittleren Kryptakammer rahmt. Eine Fensteröffnung gewährt Einblick in das Innere der Kammer, die vom Kirchenraum aus über eine eigene Treppe zu betreten ist. Anders als die vorbildhafte Krypta mit dem Grab des Heiligen Petrus in Alt St. Peter in Rom birgt die confessioartige Kryptakammer der Kölner Bischofskirche kein Heiligengrab: Allein das Architekturzitat des berühmten Apostelgrabes der römischen Petersbasilika reicht aus, um in der Kölner Bischofskirche Petrus als erstem Papst und Bischof von Rom zu huldigen.
Am Kryptaboden sind mehrfarbige und größtenteils glasierte quadratische Tonfliesen in leicht unregelmäßigem Muster diagonal verlegt. Von diesem Boden sind heute lediglich stark abgelaufene Abschnitte erhalten, die in der Literatur widersprüchlich beschrieben und dokumentiert wurden. Eine restauratorische Bestandsaufnahme des Tonfliesenbodens führte zu neuen Erkenntnissen zu den wenigen noch vorhandenen Glasurresten, die bei der Rekonstruktion des Kryptabodens berücksichtigt wurden.